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An­hau­ser Tal - Be­schrei­bung

Die Tour be­ginnt am Park­platz beim Sport­ge­län­de am süd­li­chen Orts­rand der Ge­mein­de Die­dorf-​An­hau­sen, ge­le­gen in der Nä­he von Augs­burg im "Na­tur­park West­li­che Wäl­der". Der Ort ist als Hei­mat des in­ter­na­tio­nal er­folg­rei­chen Gol­fers Bern­hard Lan­ger be­kannt.

Na­tur­freun­de aus der Re­gi­on ver­bin­den den Na­men des Start­or­tes je­doch vor al­lem mit dem An­hau­ser Tal, ei­nem idyl­li­schen, lang­ge­streck­ten, von be­wal­de­ten Hü­geln be­grenz­ten Bach­tal. Der Schöp­fer die­ses Tals, der An­hau­ser Bach, mä­an­driert im un­te­ren Teil des Tals gro­ßen­teils na­tur­be­las­sen durch Er­len­ge­höl­ze, Feucht- und Naß­wie­sen; süd­li­cher, im obe­ren Teil, speist er ei­ni­ge klei­ne Seen.

Die Fahrt durch die­ses Tal steht am An­fang der Tour und ist zwei­fel­los auch gleich de­ren Hö­he­punkt. Die viel­fäl­ti­ge und teils sel­te­ne Ve­ge­ta­tion die­ses be­son­de­ren Feucht­ge­biets ist fas­zi­nie­rend und bie­tet die Le­bens­grund­la­ge für ei­ne Viel­zahl be­droh­ter Tier­ar­ten, da­run­ter ver­schie­de­ne Frö­sche und Schlan­gen, Sa­la­man­der, Grau­rei­her - und der Au­tor ist sich na­he­zu si­cher, dort ein­mal auch ei­nen Wasch­bä­ren ge­sich­tet zu ha­ben.

Lei­der wird die­ses kost­ba­re Ju­wel der Na­tur im obe­ren Teil rück­sichts­los zer­stört - an­geb­lich im In­ter­es­se des Hoch­was­ser­schut­zes (Bau von Rück­hal­te­be­cken, Er­hö­hung von Däm­men etc.). Über wei­te Stre­cken wur­den sämt­li­che Bäu­me auf den Däm­men ge­fällt, die die Wei­her ge­gen­sei­tig oder ge­gen den Bach ab­tren­nen - da­mit die­se nicht mehr zu Fuß be­tre­ten wer­den müs­sen, son­dern mit Ge­län­de­wa­gen und an­de­rem schwe­rem Ge­rät be­fah­ren wer­den kön­nen. Die Läu­fe klei­ner Grä­ben wur­den aus­ge­bag­gert und in Be­ton­bet­ten ge­faßt - nur ei­ni­ge von vie­len Maß­nah­men.

Im An­hau­ser Tal
Im Anhauser Tal
See im An­hau­ser Tal
See im Anhauser Tal
Am Ufer
Am Ufer
Am Ufer ei­nes Sees im An­hau­ser Tal
Am Ufer eines Sees im Anhauser Tal
Beim Schloß
Beim Schloß
Beim Hard­ter Schloß
Beim Hardter Schloß
Bei R'ho­fen
Bei Reinhartshofen
Uri­ger Rast­platz bei Rein­harts­ho­fen
Uriger Rastplatz bei Reinhartshofen

Je­dem, der die Ge­gend vor­her ge­kannt hat, wird das Blut in den Adern ko­chen an­ge­sichts der Skru­pel­lo­sig­keit und In­kom­pe­tenz, die hin­ter der Ent­schei­dung für ei­ne der­ar­ti­ge Ver­ge­wal­ti­gung der Na­tur ste­cken muß. Viel­leicht hat es sich noch nicht bis in den lo­ka­len Hin­ter­wald he­rum­ge­spro­chen, aber in zu­stän­di­gen Äm­tern muß doch be­kannt sein, daß sol­che Maß­nah­men das ge­naue Ge­gen­teil des­sen sind, was heut­zu­ta­ge von Wis­sen­schaft­lern als wir­kungs­vol­ler, sinn­vol­ler und scho­nen­der Hoch­was­ser­schutz an­ge­se­hen wird.

Nicht ein­mal die ge­ball­te Ig­no­ranz ei­ner un­te­ren Be­hör­de soll­te für sich al­lei­ne zu ei­ner solch sinn­lo­sen und teu­ren Na­tur­zer­stö­rung füh­ren, al­so müs­sen noch an­de­re Grün­de hier­für im Spiel sein - die Un­ter­su­chung et­wa­iger pri­va­ter Be­zie­hun­gen zwi­schen Auf­trag­ge­bern und Auf­trag­neh­mern könn­te ein­mal mehr si­cher­lich in­ter­es­sant wer­den.

Ge­gen­stand die­ser Web­site ist je­doch die Be­schrei­bung schö­ner MTB-​Stre­cken, und so soll die Fra­ge nicht wei­ter ver­tieft wer­den, wer di­rekt oder in­di­rekt von den Mil­lio­nen-​Auf­trä­gen pro­fi­tiert, de­ren Preis die sinn­lo­se und un­wie­der­bring­li­che Zer­stö­rung der letz­ten we­ni­gen ver­blie­be­nen Quad­rat­ki­lo­me­ter an (noch) au­to­frei­em Feucht­ge­biet in die­ser Ge­gend ist.

Nach der durch die Schön­heit des An­hau­ser Tals und die Wut über des­sen Zer­stö­rung aus­ge­lö­sten emo­tio­na­len Ach­ter­bahn­fahrt über rund 6 km wird der Golf­platz Burg­wal­den, dann Burg­wal­den selbst pas­siert. Kurz da­nach führt die Stre­cke über ei­nen kur­zen, kna­cki­gen An­stieg vom Tal weg auf die be­wal­de­te, hö­her­lie­gen­de Be­gren­zung des Tals und auf der­sel­ben wei­ter nach Rein­harts­hau­sen, wel­ches nach 3 km (ge­zählt ab Burg­wal­den) vom nörd­li­chen En­de her er­reicht wird. Die Pas­sa­ge durch Rein­harts­hau­sen ver­nich­tet die nach Burg­wal­den ge­won­ne­nen Hö­hen­me­ter wie­der - das süd­öst­li­che Orts­en­de liegt wie­der fast un­ten im vom An­hau­ser Bach ge­schaf­fe­nen Tal.

Es folgt ein nicht ganz so at­trak­ti­ver Teil der Stre­cke: Die näch­sten 3 km fin­den zwar im­mer noch in schö­ner Land­schaft, je­doch auf ei­ner ge­teer­ten Stra­ße statt, von Rein­harts­hau­sen über Hardt, vor­bei am Hard­ter Schloß, nach Rein­harts­ho­fen. Die Stra­ße ist zwar we­nig be­fah­ren, aber der Moun­tain-​Bi­ker sucht Der­ar­ti­ges prin­zi­pi­ell zu ver­mei­den. Al­lein, in die­sem Fall bleibt oh­ne grö­ße­re Kom­pli­ka­tio­nen (ent­we­der ein bis zwei Ki­lo­me­ter üb­ler, schlam­mi­ger, kraft­rau­ben­der Schleich­weg, der selbst den mei­sten Kar­ten un­be­kannt ist, oder Tra­ge­stre­cke durch Un­ter­holz, oder we­sent­li­che Ver­kür­zung oder Ver­län­ge­rung der ge­sam­ten Tour) kei­ne an­de­re Mög­lich­keit.

Fin­ger­hü­te
Fingerhüte
Ko­lo­nie von Fin­ger­hü­ten im Wald
Kolonie von Fingerhüten im Wald
Fin­ger­hut
Fingerhut
Fin­ger­hut im Wald
Fingerhut im Wald
Denk­mal FFW
Denkmal der FFW Anhausen
Denk­mal der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr An­hau­sen
Denkmal der Freiwilligen Feuerwehr Anhausen

In Rein­harts­ho­fen wird die Land­stra­ße ver­las­sen, und es steht ein An­stieg durch den al­ten Orts­kern und ei­nen Zieh­weg auf dem Plan, an des­sen En­de man sich oben auf der öst­li­chen Be­gren­zung des Tals be­fin­det. Von dort kön­nen gro­ße Tei­le des Lech­felds über­blickt wer­den, und bei gu­ter Fern­sicht, die in die­ser Re­gi­on nicht all­zu sel­ten ge­ge­ben ist (Föhn), kann ei­ne be­ein­dru­cken­de Aus­sicht auf die gro­ßen Ge­schwi­ster der Hü­gel in den Stau­den ge­nos­sen wer­den, näm­lich auf gro­ße Tei­le der Baye­ri­schen Al­pen.

Die Stre­cke ver­läuft nun bis fast zum En­de auf der Hü­gel­ket­te öst­lich des Tals durch ver­schie­den dich­te Wäl­der mit ma­le­ri­schen Lich­tun­gen; im Ge­gen­satz zu den We­gen im An­hau­ser Tal sind die We­ge hier kaum be­völ­kert, nur zwei­mal muß ei­ne Land­stra­ße über­quert oder für 50 m be­fah­ren wer­den.

Fern­bli­cke sind auf die­sem fast schon me­di­ta­ti­ven Ab­schnitt kaum mög­lich, der Bi­ker ist größ­ten­teils vom Wald um­schlos­sen, mit sei­nen Ge­dan­ken al­lein und um­so emp­fäng­li­cher für Be­geg­nen mit an­de­ren Be­woh­nern die­ser Er­de: Ha­sen, für sei­ne Neu­gier be­kann­tes Dam­wild, Re­he, Am­phi­bien in Pfüt­zen am Weg­rand, Vö­gel al­ler Art, sel­te­ne Schmet­ter­lin­ge (auf den Lich­tun­gen), son­sti­ge be­mer­kens­wer­te In­sek­ten und Pflan­zen.

Der vir­tu­el­le Ziel­punkt die­ser Fahrt ist Wel­len­burg, und wird ein ge­wis­ser Ab­stand zu die­sem Ort mit sei­ner be­kann­ten Ga­stro­no­mie un­ter­schrit­ten, so macht sich dies durch ei­ne lang­sam stei­gen­de An­zahl von Wan­de­rern und Rad­fah­rern auf den Wald­we­gen be­merk­bar. Kurz vor Wel­len­burg wech­selt die Fahrt­rich­tung je­doch ab­rupt, nach rund 1 km noch­mals; nach die­sen Kurs­kor­rek­tu­ren lau­tet die Ziel­rich­tung An­hau­sen.

Der Weg führt dann zu­nächst im­mer noch durch den Wald; nach re­la­tiv stei­ler Ab­fahrt ist ei­ne Wo­chen­end-​Sied­lung am Orts­rand von An­hau­sen er­reicht. Von dort ver­läuft die Stre­cke durch Wie­sen zu­rück zum Aus­gangs­punkt, wo­bei noch ein Fuß­ball­feld pas­siert wird.



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