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Von Neu­ra­vens­burg über Lin­dau auf den Pfän­der - Be­schrei­bung

Die Tour be­ginnt au­ßer­halb von Neu­ra­vens­burg in der Nä­he ei­nes gro­ßen Holz­han­dels. Wenn sich dort kein Park­platz fin­det, wird der Start­punkt auf ei­ne der vie­len Park­mög­lich­kei­ten an der Haupt­stra­ße in Neu­ra­vens­burg ver­legt. Eben­so könn­te der Start in Lin­dau er­fol­gen, wo­mit die Fahrt um rund 150 hm und rund 28 km ge­kürzt wür­de.

Der Ab­schnitt zwi­schen Neu­ra­vens­burg und Lin­dau wird ge­gen­sätz­li­che Ge­füh­le er­zeu­gen: ei­ner­seits im­mer wie­der herr­li­che Bli­cke auf den Bo­den­see und die wun­der­schö­ne Um­ge­bung mit ih­ren sanft ge­schwun­ge­nen Hü­geln, die den Blick in die Fer­ne und die Ge­dan­ken aus dem All­tag zie­hen; an­de­rer­seits der Lärm der Staats­stra­ße, an der ein Teil des Ab­schnitts ent­lang führt, und der Blick auf die Zer­stö­rung wert­vol­ler Na­tur­ge­bie­te bei­spiels­wei­se durch Ho­tels und Golf­plät­ze, wie im­mer an­ge­trie­ben durch die Gier der lo­ka­len Po­li­tail­le, mög­lichst viel Bau­land mög­lichst schnell des kurz­fri­sti­gen Ge­winns we­gen zu ver­schleu­dern. Mö­gen die er­sten bei­den Bil­der der Foto­stre­cke ei­nen Ein­druck da­von ver­mit­teln, was ver­mut­lich schon bald un­wie­der­bring­lich ver­lo­ren sein wird!

Bei Lin­dau
Bei Lindau
Um­ge­bung von Lin­dau, im Hin­ter­grund Liech­ten­stein, Fra­stan­zer Sand, Aus­läu­fer der Ho­hen Ku­gel, Schaf­bo­den
Umgebung von Lindau, im Hintergrund Liechtenstein, Frastanzer Sand, Ausläufer der Hohen Kugel, Schafboden
Bei Lin­dau
Bei Lindau
Um­ge­bung von Lin­dau, im Hin­ter­grund Liech­ten­stein, Fra­stan­zer Sand, Aus­läu­fer der Ho­hen Ku­gel, Schaf­bo­den
Umgebung von Lindau, im Hintergrund Liechtenstein, Frastanzer Sand, Ausläufer der Hohen Kugel, Schafboden
Auf dem Pfän­der
Auf dem Pfänder
Blick vom Pfän­der in Rich­tung We­sten auf den Bo­den­see
Blick vom Pfänder in Richtung Westen auf den Bodensee
Auf dem Pfän­der
Auf dem Pfänder
Blick vom Pfän­der in Rich­tung Süd­we­sten auf Sän­tis und Alt­mann
Blick vom Pfänder in Richtung Südwesten auf Säntis und Altmann

Der näch­ste Ab­schnitt führt stets am Bo­den­see ent­lang, zwar auf Rad­we­gen, lei­der aber fast im­mer dicht ne­ben sehr stark be­fah­re­nen Stra­ßen. Auch hier ent­steht ein Zwie­spalt der Ge­füh­le: Die Fas­zi­na­ti­on, di­rekt am Ufer die­ses in vie­ler Hin­sicht be­son­de­ren Sees zu fah­ren, kon­tra­stiert mit dem Är­ger über die kom­plett zu­be­to­nier­ten oder sonst­wie be­fes­tig­ten Ufer. Der Au­tor konn­te wäh­rend die­ses Stre­cken­ab­schnitts, der rund 7 km lang ist, kei­ne ein­zi­ge na­tur­be­las­se­ne Stel­le am Ufer des Sees ent­de­cken.

Auf je­nem Ab­schnitt ist ei­ne fast schon ge­spen­ti­sche Sze­ne­rie zu be­obach­ten: Pa­ral­lel zum See­ufer ver­läuft ei­ne ex­trem stark be­fah­re­ne Staats-​ oder Bun­des­stra­ße, vom Ufer nur ge­trennt durch ei­nen we­ni­ge Me­ter schma­len Grün­strei­fen so­wie durch ei­ne Ei­sen­bahn­li­nie. Die­ser Grün­strei­fen nun ist an war­men Ta­gen doch tat­säch­lich bis zum denk­ba­ren Ma­xi­mum be­setzt durch son­nen­ba­den­de, gril­len­de oder an­der­wei­tig Er­ho­lung su­chen­de Men­schen, die al­lem An­schein nach nichts da­bei fin­den, Ih­re kost­ba­re Frei­zeit aus­ge­rech­net hier zu ver­brin­gen, in­mit­ten un­an­ge­nehm­sten Lärms und schwer­me­tall-​ge­schwän­ger­ter Ab­gas­wol­ken.

Der Be­trach­ter kommt kaum um­hin, die Lei­dens­fä­hig­keit und Ge­las­sen­heit die­ser Men­schen zu be­wun­dern und sie ein we­nig um die Fä­hig­keit zu be­nei­den, über die wid­ri­gen Um­stän­de hin­weg­zu­se­hen und die­sen zum Trotz Spaß und Er­ho­lung zu fin­den. We­ni­ger Neid wer­den hin­ge­gen die Ge­sund­heits­schä­den her­vor­ru­fen, un­ter de­nen wo­mög­lich die­je­ni­gen schnell lei­den wer­den, die sich lan­ge und oft in den Gift­wol­ken auf­hal­ten.

Den Bi­ker in­des fech­ten die­se Be­den­ken nicht an, ver­bringt er auf dem fla­chen Ab­schnitt mit sei­nen wun­der­li­chen Ein­drü­cken doch nur we­nig Zeit und wid­met sich gleich da­nach dem Hö­he­punkt der Tour:

Die Auf­fahrt zum Pfän­der führt über rund 600 hm stän­dig auf­wärts, an­fangs kurz noch auf Stra­ßen durch ei­ne Ort­schaft, dann im Wech­sel auf gut fahr­ba­ren Forst­we­gen und ge­teer­ten Teil­stü­cken oh­ne Au­to­ver­kehr; im obe­ren Teil wird der Forst­weg et­was stei­nig, bleibt aber ins­ge­samt im­mer fahr­bar. Die letz­ten Me­ter un­ter­halb der Berg­sta­tion der Gon­del fin­den dann wie­der auf As­phalt statt.

Auf dem Pfän­der
Auf dem Pfänder
Blick vom Pfän­der in Rich­tung Sü­den (Liech­ten­stein, Fra­stan­zer Sand, Ho­he Köp­fe, Gur­tis-​Spit­ze)
Blick vom Pfänder in Richtung Süden (Liechtenstein, Frastanzer Sand, Hohe Köpfe, Gurtis-Spitze)
Auf dem Pfän­der
Auf dem Pfänder
Blick vom Pfän­der in Rich­tung Süd­süd­ost (Hoch­kün­zel­spit­ze, Tob­ler­mann, Ka­nis­fluh, Da­mül­ser Mit­tags­spit­ze, Hoch­blan­ken)
Blick vom Pfänder in Richtung Südsüdost (Hochkünzelspitze, Toblermann, Kanisfluh, Damülser Mittagsspitze, Hochblanken)
Auf dem Pfän­der
Auf dem Pfänder
Blick vom Pfän­der in Rich­tung Ost­süd­ost (Win­ter­stau­de, Ho­her Ifen, Roß­kopf, Ples­sig­kopf, Tor­eck)
Blick vom Pfänder in Richtung Ostsüdost (Winterstaude, Hoher Ifen, Roßkopf, Plessigkopf, Toreck)
Auf dem Pfän­der
Auf dem Pfänder
Blick vom Pfän­der in Rich­tung Osten (Rind­alp­horn, Hoch­grat, Bur­alp­kopf, Stui­ben, Vor­de­rer Pro­del, Him­mel­eck)
Blick vom Pfänder in Richtung Osten (Rindalphorn, Hochgrat, Buralpkopf, Stuiben, Vorderer Prodel, Himmeleck)

Die Stei­gung auf die­sem Ab­schnitt be­trägt im Durch­schnitt un­ge­fähr 12%. Die Exis­tenz ei­ni­ger et­was fla­che­rer Pas­sa­gen wird aus­ge­gli­chen durch das Vor­han­den­sein ei­ni­ger gif­ti­ger Ram­pen, die den Bi­ker so­wohl fah­re­risch als auch kon­di­tio­nell he­raus­for­dern. Lohn der Mü­he ist der Spaß an der Stre­cke selbst, die auf die­sem Ab­schnitt zum Groß­teil durch mehr oder we­ni­ger dich­ten Wald führt, und am En­de na­tür­lich der gran­dio­se Aus­blick vom Pfän­der auf den Bo­den­see und in die an­de­ren Him­mels­rich­tun­gen.

Nach­dem der Fah­rer es ver­mocht hat, sich von die­sem An­blick los­zu­rei­ßen, kann die Ab­fahrt an­ge­gan­gen wer­den. Die hier be­schrie­be­ne Va­ri­an­te führt über Teer­stra­ßen wie­der hi­nun­ter zum Bo­den­see, bis die An­fahrts­stre­cke er­reicht ist. Die­se wird dann für den Rück­weg nach Neu­ra­vens­burg in um­ge­kehr­ter Rich­tung be­fah­ren.

Die Ab­fahrt vom Pfän­der for­dert ge­ra­de­zu he­raus, die Mög­lich­kei­ten des Bikes bis an die Gren­ze aus­zu­te­sten. In Kom­bi­na­tion mit dem ab­len­ken­den Aus­blick auf den Bo­den­see, mit viel­leicht vom An­stieg noch vor­han­de­ner Er­schöp­fung und man­geln­der Kon­zen­tra­ti­on, mit über­ra­schend auf der Stra­ße auf­tre­ten­der Feuch­tig­keit und mit in den Kur­ven plötz­lich auf­tau­chen­den Au­tos kann ho­he Ge­schwin­dig­keit hier je­doch ge­fähr­lich wer­den.



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